Freitag, 23. Dezember 2011

Scheinkorrelationen -> ….und wie werte ich jetzt mein Marketingbudget aus

Auswerten kann man ja, also jedenfalls mal wenn es um eine IT basierende Auswertung geht, nur Daten die vorher auch erfasst wurden. Daten erfassen kostet Zeit, binden Mitarbeiter => es kostet Geld, und ggf. Motivation – denn wer erfasst schon gerne stupide Daten.
So weit, so gut, nix neues….
Zurück zur Fragestellung „….und wie werte ich jetzt mein Marketingbudget aus“?
FALSCH wäre:
Man erfasst was jede Messe, die Unternehmenswebseite, Flyer und nicht zuletzt Reisekosten für Messen / Presales  etc. kosten. Das kann man dann auswerten und den Leads, Abschlüssen etc. die aus einer Maßnahme resultieren, und ihr zuordenbar sind, gegenüberstellen.
Damit hat man dann eine Zahlenbasis, die im nächsten Jahr dazu dienen kann Messen zu planen, welche man nicht mehr besuchen wird, welche Marketingmaßnahe erfolgreich war usw.
Was soll daran falsch sein?!
Ganz einfach:
-          Messen dienen natürlich auch dazu Leads zu positionieren, Abschlüsse zu machen etc. ABER! Messen, Konferenzen u.Ä. dienen eben auch, wenn nicht sogar hauptsächlich dazu, einen Außenwirkung zu erzielen, bekannt zu werden, Flagge zu zeigen, im Gespräch und in den Köpfen der Leute / Unternehmen zu bleiben – wie soll man so etwas in Zahlen fassen?!
-          Eine gute Unternehmenswebseite ist das Aushängeschild der Firma und lässt sich wohl kaum danach bemessen wie viele Kundenanfragen über die Website kamen, wenn überhaupt schon eher über den Trafik der drauf ist… Ist die Webseite schlecht gemacht verweilt einer Besucher nicht lange darauf. Ist Sie gut, bleibt er länger, was deswegen nicht heiß dass er direkt etwas kauft oder ein Anfrage an Sie schickt – im wird aber im Gedächtnis bleiben, dass er sich auch Ihrer Seite gut zurechtfand, sie ansprechend war etc. => gute Außenwirkung, wenn auch keine die gut Messbare wäre!
-          Beispiel: Auf einem Kongress, der eigentlich gar nicht zum Kerngeschäft des Unternehmers passte, wurde trotzdem ein Kooperationspartner gefunden. Wie stellt man das jetzt in Zahlen dar? Vielleicht durch einen fiktiven großen Abschluss, um dem Event in der Auswertung eine hohe Gewichtung zu geben….?! Nee, nicht wirklich, oder?
-          Folgende Situation: Auf einer speziellen Messe wurden im letzten Jahr sehr viele Leads gemacht und ein großer Auftrag an Land gezogen. Im darauffolgenden Jahr wurde kein Auftrag abgeschlossen. Geht man dann im nächsten Jahr, basierend auf der Zahlenauswertung wieder hin?
Ich denke Sie sehen auf was ich hinaus will…. Und auch wenn man die Theorie bemüht kommt man sehr schnell zum „Fehler in diesem System“ bzw. zur Antwort wie es RICHTIG gehen könnte.
THEORIE:
….in den 1980ér Jahren begannen sich themenspezifische und aufgabenorientierte Einzelsystem zu Unterstützung des Managements zu etablieren. Diese Systeme wurden unter dem Sammelbegriff MSS (Management Support Systems) zusammengefasst.
Scott Morton sagte dazu:
„the use of computers and related information technologies to support managers“

Die Stickpunkte auf die es ankommt sind hier wohl: „zu Unterstützung des Managements“ bzw. „the use of computers and related information technologies”.

RICHTIG wäre demnach:

Werten Sie die Zahlen, so sie denn in Ihrem System sind aus. Wenn nicht erfassen Sie ein paar Eckdaten: Gesamtkosten für ein Event, eine Marketing-Maßnahme etc. und dann hören Sie auf das Feedback Ihrer Mitarbeiter vor Ort! Wie ist es gelaufen, macht es Sinn diese Maßnahme zu wiederholen, diese Messe / Kongress wieder zu besuchen etc. Ergo hören Sie auf die „related information technologies“ um sich eine „Unterstützung des Managements“ zunutze zu machen. Und dann: beweisen Sie den „Mut zur Führung“, in dem Sie entweder entscheiden was im nächsten Jahr, ggf. unterstützt von Auswertungen und dem was Ihnen in Ihrer Budgetplanungen zur Verfügung steht, für Maßnahmen im Marketing realisiert werden, oder in dem Sie den Mut haben und Führung / Verantwortung delegieren. Sie werden spätestens im nächsten Jahr ja dann merken ob sich Ihr Vertrauen gelohnt hat! In einem innovativen und schnelllebigen Geschäftsumfeld kann das reine Auswerten von Zahlen, die einfach nie alle Aspekte und schon gar nicht die Softskills und andere „weiche“ Fakten, beinhalten können, zu groben Fehlentscheidungen und Frustration führen. Aber nicht bei Ihnen, Sie wissen ja jetzt wies richtig geht….

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